Nur Minuten …

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(Liebesballade)

Jung war ich, und ganz zerbrochen,
suchte nicht nach meiner Heilung.
Doch als Dein Auge auf mir lag,
hat mein Herz zu mir gesprochen.

Rette mich, oder willst’ mich nicht mehr?
Und wenn du geheilt, was wird danach?
Du gehst mir wieder entzwei, ich sehs,
doch liebte ich Dich schon viel zu sehr.

So ließ ich Dich zu, und lebte,
mit Sturm und kaltem Schnee,
weit mehr Sonne, und Regenbögen,
und meine Seele, vor Freude bebte.

Jetzt sind es 10.291 und ein Tag,
vergangen in nur wenigen Minuten,
und sieh nur hin, mein Herz ist heil,
doch es zerbricht, ich bin verzagt.

Um wenige Stunden bitt ich noch,
um Dir den Himmel einzuholen.
Versprochen hatte ich es einst,
fast unmöglich, gelingt es doch?

Jetzt lege ich mich sanft zur Ruh’,
und blick in Deine braunen Augen,
wart’ auf Abschied, und den Schmerz,
denn mein Ziel, das warst nur Du.

Ich will Dich halten, Jahr und Tag,
kämpfe gegen Dunkelheiten,
dem Schicksal trotzen, wie bisher,
sag nur – weil ich dich mag.

Gestorben ist das alte Herz,
wollt’ sich nicht mehr erholen.
Zu Grabe getragen hab’ ich es,
übrig blieb allein der Schmerz.

Arno von Rosen, 16.12.2014


8 Gedanken zu “Nur Minuten …

  1. Nachdem ich nun dreimal deine Ballade gelesen habe, kann ich meine Gedanken in Worte fassen – und bin sicher, dass ich sie noch öfter lesen werde.
    Sie hat mich tief berührt – Heilung und Rettung…ich habe das auch schon erleben und spüren; diesen schmerzvollen, schmerzhaften Kampf gegen sich selbst, den man als Außenstehende(r) selbst wahrnimmt und doch so ohnmächtig ist, weil man weiß, dass Heilung von innen, von einem selbst kommt. Heil-werden heißt ja ganz werden – und erst, wenn man sich selbst spürt, man selbst ist, dann ist man bereit, die Dunkelheiten hinter sich zu lassen.

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  2. Mir wurde im Frühling mein Herz gebrochen und heilen mag es nimmermehr. Die Freude von damals erblasst und mein Herz hört auf zu schlagen. Dein Reim und deine Worte, doch erzählen sie von meinem Schmerz.

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