Monopol der Gewalt

Eigentlich wollte ich am Sonntag nichts machen. Eigentlich. Doch die Dauerberichterstattung über Terror, die in jeder Nachrichtensendung über uns hereinbricht, Sondersendungen auslöst und mich wegen der vielen lebenden und toten Opfer betroffen macht, treibt mich runter von der Insel der Glückseligen, wo es nur um Bilder, Essen und schöne Texte geht. Ich bin eben keine Insel, nicht taub und ebenfalls nicht blind. Seit ein paar Jahren könnte ich einfach einen alten Bericht anhören, mit Live-Reportern vor Ort, Zeugen, betroffenen Politikern, Durchhalteparolen oder Expertenmeinungen und müsste nur Opferzahlen und Orte korregieren. Ja, es geht auch um Quote und nun sage ich etwas entsetzliches, aber ich will ehrlich sein bei allem was ich tue. Ich sehe mir diese Sendungen nicht mehr an, reagiere nicht darauf, weder bei FB und eigentlich auch nicht hier. Dabei fühle ich mit den Opfern, nur nützt denen meine öffentliche Anteilnahme durch Worte, Bilder und Zeichen der Solidarität nichts? Nicht im Mindesten, denn ich kann nichts an der Situation ändern, nicht durch eine Wahl, nicht durch mitgetragene Angst und auch nicht durch eigenes Leid. Während In London oder sonst wo auf der Welt gestorben wird, rollen die nächsten milliardenschweren Waffenlieferungen wieder in Länder, aus denen sie dann Terroristen in die Hände fallen. Deshalb unterbreche ich für mich alleine diesen scheinheiligen Kreislauf von Täter und Opfer und gebe hier ein paar Einblicke in meine persönliche Meinung, die niemand mittragen muss.

Monopol der Gewalt

Nur hin und wieder äußere ich mich politisch oder zu bestimmten Ereignissen. Zu sehr sind alle Nachrichten mit negativen Informationen durchsetzt. Das ist jetzt keine Medienschelte, sondern unserer menschlichen Natur geschuldet, die bei tragischen Vorgängen, Gewalt, Tod oder Katastrophen mehr Anteil nimmt, als bei positiven Nachrichten, es sei denn, diese „guten Ereignisse“ beeinflußen einen Großteil der jeweiligen Nation, wie bei einem Gewinn einer internationalen Sportveranstaltung oder ähnlichem. Helden sind eben vergänglich, während das Böse eine gewisse Faszination auf uns ausübt.

Terror stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Schrecken“. Der englische Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph Thomas Hobbes (1588-1679) verwendete den Begriff im Zusammenhang mit der Spanischen Armada, welche den Angriff auf England vollzog, wobei seine Mutter mit ihm als Frühgeburt nieder kam. Später sagte er darüber, dass seine Mutter damals Zwillinge zur Welt gebracht hatte, ihn und die Furcht. 1789 warfen die französischen Aufklärer Frankreichs der Regierung Terror vor, nur um diese Gewalt wenige Jahre später selbst auszuüben. Wenn wir also über eine Sache Gewissheit haben ist es, dass der Terrorismus weder ein islamisches, noch ein außereuropäisches Problem darstellt, sondern grundsätzlich von Staaten ausgeübt wurde. Heute hat sich diese Definition geändert in Randgruppen, die mit Gewalt und Tod den Staat in die Knie zwingen wollen, in dem sie die Bevölkerung verängstigen.

Allen Kriegen auf europäischem Boden gingen Terrorakte voraus, begleiteten diese und wurden nachher weitergeführt, natürlich nur zum Schutz der eigenen Bevölkerung. Ob nun in der ehemaligen Sowjetunion (genau wie im heutigen Russland), in der ehemaligen DDR oder auch in der Bundesrepublik Deutschland. Zuerst übte der Staatsapparat die Gewalt aus und wenn sich zumeist ein kleiner und junger Teil der Gesellschaft dagegen auflehnte, schlug der Staat oft unverhältnismäßig dazwischen. So entstand zuerst die 68er Studentenbewegung, aus der dann kurze Zeit später die RAF resultierte. Damit das Gewaltmonopol bei Polizei und Bundeswehr blieb, wurden sogar Anschläge (zusammen mit Italien) in einer geheimen Operation verübt, um ein Aufrüsten zu rechtfertigen. So erleben wir es heute wieder, nur ganz öffentlich. Dieser Umstand rechtfertigt weder die Gewalt der RAF, noch jeder anderen Terrorgruppe, erklärt aber teilweise deren Entstehung.

Kein Anschlag vergeht ohne das darauf hingewiesen wird, dass es keine absolute Sicherheit gibt, wir uns dem Terror nicht beugen werden, aber das wir Freiheiten für ein sichereres Leben aufgeben müssten. Hierfür benötigt man dann mehr Kameras, mehr Datenvorratshaltung, durchsichterige Bürger, Kontrollen oder lückenlose Überwachung durch die Erungenschaften der Technik und die ist vielseitig und kommt oft als Freizeiterschaffer oder Spielzeug daher. Dabei werden mit diesen Methoden kaum Gewalttäter zu überführen sein oder daran gehindert werden Terror auszuüben. Fast in jedem der zuletzt häufigen Anschläge hat sich gezeigt, dass die Täter längst im Raster der Behörden waren, nur haben es nicht einmal die Bundesländer geschafft sich untereinander auszutauschen. Ein so unmögliches Versäumnis, dass alleine schon wegen der Lächerlichkeit des Kompetenzgerangels duzende Köpfe rollen sollten, auch auf Ministerebene, denn das unwürdige Verhalten unserer Politiker kostet Menschenleben und zieht allenfalls Absichtserklätungen nach sich, jedoch nie echte Konsequenzen.

Natürlich wird dann sofort nach schärferen Gesetzen gerufen, aber sind wirklich die Gesetze schuld? Werfen Sie hier einfach einen Blick in Arikel 20 unseres Grundgesetzes. Die paar Zeilen sollten Ihnen die Augen öffnen, denn eigentlich werden wir geradezu aufgefordert ungehorsam zu sein, wenn wir als Bürger feststellen, dass unser Land vom Terror bedroht wird. Nur, was sollen wir tun, wenn diese Gewalt von der Regierung ausgeht? Was ich meine? Natürlich Waffenlieferungen in Länder auf Umwegen, in die wir eigentlich nicht liefern dürften, aber dennoch Mittel und Wege finden Saudi Arabien, das nördliche Afrika und den mittleren Osten unter Waffen zu stellen und wenn wir es nicht machen, kommen die Russen oder die Amerikaner und das „Geschäft“ läuft an uns vorbei. Wir werden nicht gefragt und ein Wahlkampfthema ist dies auch nie, sollte es aber sein.

Um 30 Milliarden soll unser Militärbudget in den nächsten 5 Jahren wachsen auf etwa 70 Milliarden. Doch wessen Schutz finanzieren wir eigentlich? Greifen uns die Russen an? Nordkorea? China? Nahoststaaten? Und wenn es so wäre, was hülfen uns bessere Panzer, schnellere Flugzeuge, Drohnen, gerade schießende Gewehre oder nichtrostende Hubschrauber? Gar nichts, denn so findet kein Krieg der Zukunft statt. Und die innere Sicherheit? Noch ist im Grundgesetz ausgeschlossen die Bundeswehr für die innere Sicherheit einzusetzen und das hat gute Gründe die noch nicht so lange zurück liegen. Flintenuschi hat sehr pathetisch auf die armen Soldaten hingewiesen, die für unsere Sicherheit und Freiheit in Friedensmissionen in der Welt unterwegs sind und doch eine gute Ausrüstung bräuchten. Natürlich sollen unsere Soldaten nicht mit Besenstielen im Ausland rumlaufen, sie sollen überhaupt nicht ins Ausland reisen, denn es gibt für sie dort überhaupt nichts zu tun, denn die Gewalt ist durch die Bundeswehrausbilder (für die örtlichen Sicherheitskräfte) kein Stück zurückgegangen und dennoch haben viele unserer Soldaten mit dem Leben dafür bezahlt.

Natürlich bin ich nicht naiv und eine kompetente Einsatztruppe ist wichtig, nicht nur beim Wechsel der diversen Bundespräsidenten, aber anstatt mehr Soldaten einzustellen, sollte deren Zahl drastisch reduziert werden auf höchstens 50.000 beschränkt, denn wir werden nicht wie zu Napoleons Zeiten auf dem Schlachtfeld gegeneinander antreten, sondern im Ernstfall sorgen diese Einheiten für die Sicherung von Logistik, denn sie können auf niemanden schießen, der sich in das System eines Kernkraftwerkes hackt, um uns den Saft abzudrehen, unsere Wirtschaft zum kollabieren bringt, oder Flugzeuge zwingt am Boden zu bleiben. Der Verteidigungsetat müsste also eher schrumpfen, aber wer weiß schon wirklich wo diese Milliarden in der Zukunft wirklich landen, nur sicher nicht bei unseren Kindern oder deren Zukunftsaussichten. Bereits jetzt gibt es schon Stimmen auch von unseren Klimazielen Abstand zu nehmen (wie Trump für die USA), weil die Klimaerwärmung auch positive Seiten habe, zum Beispiel mehr Schiffsrouten durch weniger Eis an den Polen (nein, kein Scherz). Und der Mist stammt nicht von den sogenannten dahergelaufenen Parteien, sondern von der CDU/ CSU.

Mein Zitat von heute stammt von Mark Twain (1835-1910) amerikanischer Schriftsteller.

Man vergisst vielleicht wo die Friedenspfeife vergraben wurde, aber man vergisst niemals wo das Beil liegt.

Es grüßt Sie Ihr friedliebender Arno von Rosen, Buchautor, Kolumnist, Blogger und Einmischer. Sollten Sie einen Politiker treffen, fragen Sie ihn nicht nach Steuerentlastungen, fragen Sie ihn einfach wie er Frieden schaffen möchte. Danach wissen Sie sicher wen Sie nicht wählen wollen.

Holocaust Mahnmal Berlin
Holocaust Mahnmal Berlin

68 Gedanken zu “Monopol der Gewalt

  1. Die westlichen STAATEN ziehen die GEWALTSPIRALE mittels WAFFENEXPORTE (u. a. TRUMP in Saudi-Arabien) und MILITÄRAUSBILDUNG ( u. a. Frau Merkel in Saudi-Arabien) immer stärker an und empören sich danach über TERROR … Man sollte mal besser auf Jürgen Todenhöfer hören und dessen Pressebeiträge breiter publizieren, damit auch der einfache Bürger die wahren Hintergründe begreift.
    Bereits mit dem damals umjubelten „ARABISCHEN FRÜHLING“ vermerkte ich in meinem Politischen Tagebuch:
    ***
    Politische Demonstration

    Die DEMONSTRATION
    einer uneinigen OPPOSITION
    und
    ohne FÜHRUNGSPERSÖNLICHKEITEN
    ist zu vergleichen mit
    einem reißenden STROM,
    der über seine UFER tritt …

    Eine ÜBERFLUTUNG
    richtet immer gegen jedermann SCHADEN an !
    ___
    © PachT
    Gedanken anlässlich der politischen Ereignisse im Februar 2011 in Ägypten

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  2. Zum Ende der DDR hin, was damals keiner wusste, gab es un der DDR die Bewegung „Schwerter zu Pflugscharen“.
    Meine Freundin, im Gegensatz zu mir christlich erzogen, nahm mich öfter mit in ihre „Junge Gemeinde“. Dort sangen wir gemeinsam“ „mit der Spielzeughandgranate und dem Kinderschießgewehr zielt der Bernd auf die Beate und den gelben Teddybär…
    Unsre Kinder lernen schießen und noch töten sie aus Spaß…
    Frieden schaffen, ohne Waffen…gebt den Kindern dieses Ziel“
    Es dauert zu lang, den gesamten Text zu zitieren.
    In Zeiten wie diesen, wünsche ich mir im Kleinen :Eltern entzögen ihren Kindern diese unmöglichen Gewaltspiele – und im Großen :eine vernunftbegabte Regierung entzöge dem Militär das Geld!
    Ich habe einen Traum!
    Guten Morgen mein kluger Freund

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    1. Liebste Freundin, ich bin fest überzeugt, dass viele Eltern und Großeltern die Kinder heute schon gegen den Krieg und Waffen erziehen, aber hört ihnen und den Gewaltgegner jemand zu? Es ist ein Wettrennen mit der Zeit, ob unsere Nachkommen einst eine friedliche Erde bewohnen dürfen oder in der Finsternis versinken werden.

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  3. Sehr gut. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    Dazu nur noch einen kleinen Nachtrag. Mister Trump hat soeben das Rad aus Staatsterrorismus und Terrorismus von Extremisten mit dem Super-Deal in Saudi-Arabien wieder angeheizt.

    Danke für diesen Beitrag.

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  4. Hat dies auf Quer-Denk-Seite rebloggt und kommentierte:
    Zum Thema „was ist unser Anteil in der sogenannten entwickelten Welt an der Entwicklung des Terrorismus“ hat Anna von Rosen einen wunderbaren Text verfasst. Absolut lesenswert.
    Mir fällt dazu spontan ein Satz ein. Wenn wir mit dem Finger auf diese entsetzlichen Terroristen zeigen, dann zeigen wir mit mindestens drei anderen Fingern auch immer auf uns selbst.

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  5. Guten Morgen lieber Arno, ich teile deine Sicht!
    Gerade gibt es viel über die 68er zu lesen und „zufällig“ fallen mir Bücher in die Hände, in denen die Autoren sich ebenfalls erinnern und analysieren. Und dann denke ich manchmal (leicht resignativ), was nutzen uns all diese Analysen, wir haben es nicht geschafft das Ruder rumzureißen, wenn auch das eine und andere sich verändert hat, aber die Gewalt, die Waffen, die sogenannten „Schutzmaßnahmen“ haben nicht abgenommen, im Gegenteil. Bleiben wir wachsam und laut, trotz allem…
    ich grüße dich sehr herzlich
    Ulli

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    1. Liebe Ulli, auch mir sind Fälle wie „Ohnesorg“ ins Bewußstsein gekrochen und dabei dachte ich wirklich, dass wir mit dem Mauerfall ein Stück echten und wichtigen Frieden auf der Welt gelernt hätten, doch nun sieht es schwärzer als je zuvor aus. Furchtbar für unsere Kinder und Kindeskinder. Dankeschön fürs Lesen und hab einen friedlichen Tag.

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  6. Man lebt momentan wirklich entspannter, wenn man den Fernseher aus und die Augen zu lässt. Stellt euch vor, es ist Terrorismus und keiner berichtet darüber.

    Abgesehen davon denke ich immer noch, dass man den Leuten in ihren Ländern helfen muss, dort ein menschenwürdiges Leben zu führen. Wer etwas zu verlieren hat, wird kein Terrorist.

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    1. Das ist so wahr liebe Corinna und ganz meine Meinung. Was habe ich letztes Jahr mit 6 Monaten TV Abstinenz verpasst? Nichts! Der Sinn der Gewalt ist ja die erhöhte Aufmerksamkeit und die wird mit jedem neuen Bericht von einer züngelnden Flamme zu einem nächsten Inferno. Über diese Verantwortung sollten die Medien mal nachdenken, bevor sie uns wieder mit Informationspflicht kommen.

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  7. Ich schaue schon seit Jahren keine Horror Nachrichten mehr, bleibe aber dennoch im wesentlichen informiert. Mir geht es besser damit. Vielen Dank lieber Arno für deine klugen Gedanken, ich stimme dir in jeder Zeile zu. Liebe Grüße Michi

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  8. Tja, lieber Arno, was soll ich dazu noch sagen…
    toll geschrieben:
    die Welt läuft verkehrt herum,
    sie weiß es, merkt es,
    aber tut nix dagegen…
    weil Geldbonzen die
    Welt regieren (auch im wahrsten Sinne des Wortes!)
    LG vom Lu

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      1. Ähnlich ist es ja auch bei mir gewesen, lieber Arno…

        Verrückt machen lasse ich mich trotzdem durchs völlig abartige Weltgeschehen nicht!

        It’s my life, and I’m living it my way!

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  9. Lieber Arno,

    das ist wieder ein schöner Beitrag. Und über den Satz „während das Böse eine gewisse Faszination auf uns ausübt.“ habe ich geschmunzelt. Wahrscheinlich meinst du, dass es leider Menschen gibt, die das Böse fasziniert?

    Liebe Grüße und einen schönen Pfingstmontag.

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      1. Dachte ich mir doch. 😉 Dankeschön.

        Dein Beitrag macht mir wieder klar, warum es so wichtig ist, zu lächeln und gute Laune und Liebe zu verbreiten. Dies verschönert jeden den Tag. Und hilft vielleicht auch etwas bei solchen Themen.

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  10. Gewalt allerorten.
    Als Knd schon sehr geprägt, als ich einen kleinen Junegen begeistert von einem Splattervideo erzählen hörte..
    Erst seit vielleicht zwei Jahren wende ich mich vermehrt dem gewaltreichen Geschehen in der Geschichte und Gegenwart zu.
    Ich weiß nicht, wieso. Zu verstehen ist eigentlich nichts.
    Was Hoffnung macht: Irgendwo gelesen, daß ein jüdisches Mädchen in der Nazizeit von einem Soldaten entdeckt wurde und der dann so tat, als hätte er nichts gesehen. Oder von einem Soldaten, der einer Mutter , die ins Concentrationcamp musste, ihr Baby in Obhut nahm. Er gab das Kind in eine befreundete Familie.

    Meine schlichte Antwort auf alles: Wir haben mit den Schimpansen Agression in den Genen, deshalb erhoben wir uns ja aus dem Tierreich. Kreuzungen von Schimpansen und Bonobos (friedlicher) führten recht schnell zur Beseitigung der Genanteile der Bonobosin diesen Kreuzungen.
    Ohne Agression hätten wir all die Widerstände, all die Unbill, auf dem Weg hin zu Zivilisationen nicht geschafft. Ich gehe da mit Wolf Schneider „Karriere Mensch“ konform.
    Nur ist uns jetzt diese biologische Agression total im Weg!
    Ja, was tun.

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    1. Eine gewagte Theorie und Bücher mit denen ich mich noch nicht beschäftigt habe, aber nun haben wir diese Situation, egal wann und wie es dazu gekommen ist und wir müssten den Intellekt besitzen etwas dagegen zu tun, nur sind wir als Masse derzeit zu unbeweglich. Ich weiß nicht was wir als Menschheit tun sollen.

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      1. Ich habe nur eine Idee:
        10% müssten AKTIV für Frieden und Gewaltlosigkeit eintreten, im Alltag, in Reaktion auf politische Entwicklungen.
        Das würde sicherlich einen Sog ausüben.

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  11. man möchte am liebsten alles weg machen, was einem die schlimmen Nachrichten übermittelt, es wird immer schlimmer, genieße noch den freien Tag, das Wetter ist ja auch wieder schön

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  12. Der Amri im Laster auf dem Weihnachtsmarkt radikalisierte sich wegen der Waffenlieferungen und weil er nicht als Asylbewerber anerkannt wurde. Auch er ist ein weiteres Opfer des militaristischen Westens.

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  13. Ach, da könnte man soviel zu sagen…
    Dass wir keine Diskussion über „Täter-Findung“ (Überwachung) brauchen, sondern über Prävention.
    Dass Terroristen selten aus „islamistischen Staaten“ kommen, sondern häufig im jeweiligen Staat, wo das Attentat begangen wurde, geboren wurden.
    Dass Attentäter kein kulturelles Problem haben, sondern ein soziales. Und dass die Gesellschaft dafür mitverantwortlich ist.
    Dass ich es gut finde, wenn Menschen sich nicht an der allgemeinen Panikmache beteiligen, weil a) es heuchlerisch ist (es sterben ständig Menschen, aber das interessiert kein Schwein. Aber einmal irgendwo 12 Leute, wuhuu!) und b) je betroffener die Leute immer tun, desto eher sehe einen Nachahmungseffekt.
    Dass der islamische Staat alles für sich reklamiert, was große Betroffenheit auslöst – und das für mich überhaupt kein Indiz eines islamistischen Terroraktes (mehr) ist.

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  14. Danke dir für diesen Artikel! Der ist unheimlich wahr.

    Auch ich sehe mir keine Sondersendungen mehr an über diese Terrorakte. Und sehe auch eine große Gefahr durch die immer präsenten Medien. FB war für mich eh nie eine Option. Das ist eher was für’s Datenschleudern.

    Was mich jedoch richtig rasend macht, das sind diese unglaublichen Versäumnisse, z. B. im Berliner Fall. Straftäter muss man nicht auch noch fördern, oder einfach machen lassen. Oder dann auch noch vertuschen. Oder sie wieder in eine Unterkunft geben, in der sie dann kleine Kinder erstechen können. Das bringt mich fast auf den Kronleuchter.

    Aber, lieber Arno, eines ist doch ganz klar, es geht immer nur ums Geld. Traurig, oder?!

    Viele Grüße, Brigitte

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    1. Danke für deinen klugen Kommentar liebe Brigitte. Ich bin dennoch ernsthaft erstaunt, wie viele Menschen empfinden so wie ich. Eigentlich war ich auf einen Shitstorm gefasst, doch eure Kommentare sind noch viel tragischer, weil sie das Ausmaß aufzeigen, mit dem wir in diesem Zusammenhang belogen werden, doch in den Medien werden wir ganz anders dargestellt, als schutzbedüftige Deppen, die nicht den Horizont besitzen unseren eigenen Kopf anzustrengen. Beste Grüße aus Marburg!

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  15. Es ist schon klar, dass es Waffenhändler gibt, dass die Länder, die Waffen verkaufen ihren Teil der Schuld an Kriegen und Attentaten tragen, Ja, das sehe ich auch alles so, aber ich halte es auch für übertrieben selbstanklagend, dass an allem und jeden immer „wir“ schuld sind. Der Spruch mit dem einem Finger, der in eine Richtung zeigt und den drei Fingern, die auf einen selbst zeigen etc etc. Die Täter, diejenigen, die Bomben geworfen und geschossen haben, sind immer die Opfer des europäischen oder amerikanischen Imperialismus und haben keinerlei persönliche Schuld an ihren Handlungen. So ist das nun auch nicht !

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    1. Nichts ist ganz so einfach, auch nicht was ich dargestellt habe. Ich habe mit Absicht das Verursacherprinzip in Europa gelassen, aber nicht aus Unwissenheit, sondern weil es so große Kreise gezogen hätte, dass daraus ein Buch geworden wäre. Natürlich sind die angesprochenen Staaten nicht schuldlos und sicher haben Länder bei denen Krieg und Gewalt zum Alltag gehören ein ganz anderes Verständnis von (Über)Leben als wir in Europa und im Speziellen von uns Deutschen. Trotzdem müssen die führenden Wirtschaftsstaaten aufhören Geld und Waffen in solche Regionen zu pumpen, ohne den geringsten Nachweis, was mit diesen Mitteln geschieht. Viel wichtiger wäre die Wirtschaft dieser Länder nicht mit EU Mitteln zu unterwandern, sondern Geld in deren Infrastruktur zu investieren, denn wer etwas zu verlieren hat, begeht keine Attentate. Ich glaube darüber sind wir uns doch alle einig. Dankeschön für deinen Kommentar.

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      1. Oh ja, darüber sind wir uns einig. Was die Welt braucht, sind ein paar fähige Politiker und Politikerinnen guten Willens, die vernünftig und humanistisch handeln. Ich glaube aber eben nicht, dass die Selbstgeißelungen zu besonders guten Ergebnissen führen.

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    2. Meine Großmutter pflegte zu sagen: „Kehren wir erstmal vor unserer eigenen Tür, bevor wir uns über den Dreck der anderen beschweren.“
      Es geht nicht darum aus dem Täter Amri nun ein Opfer zu machen. Es geht darum, den eigenen Anteil zu erkennen und an dem zu arbeiten. Und da haben wir noch eine Menge von Hausaufgaben zu machen. Natürlich ist es richtig, dass Anis Amri ein Täter ist. Und in diesem Sinne wäre er auch juristisch zur Verantwortung zu ziehen und ist zweifelsfrei bezogen auf seine Tat als Täter zu beschreiben. Er ist aber auch ein Produkt seiner Lebenssituation und Lebenserfahrungen die ihn empfänglich gemacht haben für eine absolut verschrobene Ideologie.
      Ja, so ist er juristisch gesehen ein Täter ohne wenn und aber. Und er ist Opfer unserer hegemonistischen, selbstherrlichen und verlogenen Wirtschafts-, Entwicklungshilfe- und Förderpolitik in den Regionen aus der Anis Amri kam.
      Wir sollten nicht mit dem Verweis auf die juristische Schuld unsere eigenen Anteil an dem was da gerade passiert ignorieren. Diese Persilscheine werden uns noch teuer zu stehen kommen. Einen Vorgeschmack auf das was da wohl noch kommen mag haben wir in die letzten zwei oder drei Jahren sehen können. Dieses Thema wird uns weiter begleiten für noch recht lange Zeit, sowie uns die RAF auch über 10 Jahre begleitet hat.

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      1. Es geht mir nicht um einen Einzelfall, sondern um eine prinzipielle Haltung. Es braucht Handlung, Taten, auch Veränderungen, Vernunft ….. Die Mea-culpa-Rufe von Menschen, die persönlich keinerlei Schuld an irgendetwas tragen, führen meiner Meinung nach einfach nirgendwohin.
        Wer sich in masochistischen Selbstgeißelungen üben möchte, kann das ja tun, nur kann ich nicht sehen, dass sich daraus positive Veränderungen ergeben sollen.

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      2. Das Kehren vor der eigenen Tür ist zweifellos ein sehr gutes Prinzip, es passt aber nicht für alle Situationen. Wenn das Haus brennt, das eigene und das des Nachbarn ist es Zeit mit dem Kehren aufzuhören und sich um andere Lösungen zu bemühen

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      3. Liebe Myriade, es geht nicht um die Selbstgeisselung, sondern lediglich um die Feststellung, dass unsere Politik nicht nur versagt hat, sondern extrem gefährlich gehandelt hat und weiterhin handelt. Als Bürger trägt da niemand Schuld, doch wir sind aufgerufen unsere Politiker vor ihrem eigenen Terrorismus zu warnen, wie es schon im Grundgesetzt steht, mehr nicht.

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  16. Lieber Arno, es ist gut, wieder den Blick zu schärfen und nicht nur in Ignoranz zu versinken, die nur die Immunschicht füttert. Habe heute die Zukunftsrede „Wer wir waren“ von Roger Willemsen gelesen, die möchte ich Dir unbedingt empfehlen, sie wird Dich ermutigen. LG, Petra

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  17. Die Welt steht in Flammen, so wie es bisher immer mal war.
    Lassen wir uns entflammen für friedliche Gedanken, im Leben miteinander, waffen- und gewaltlos. Nur so ist all das zu ertragen.

    Danke für deinen brillianten Artikel, lieber Arno.

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      1. Ich danke dir, lieber Arno. Deine Artikel bringen mich immer mehr dazu, mich den Dingen im Leben zuzuwenden und sie zu wertschätzen, die ich positiv beeinflussen kann.

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  18. Da war ich dann im Kino gestern abend und positiv ueberrascht von Wonder Woman. Only love can save the world. Wie wahr und jeder kann etwas dazu beitragen. Kleine Schritte bringen uns auch vorwaerts, ich bin da ganz naiv…..

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  19. Danke für den tollen Beitrag, lieber Arno.

    Ich bin mit Waffen im Haus groß geworden, jeder hatte damals noch Waffen aus dem Krieg zuhause, zum Schießen auf Vögel, die die Ernte im Garten vernichteten.
    Auch hatte ich zur Einschüchterung nicht selten eine geladene Waffe am Kopf.

    Aus vielerlei Gewalterfahrungen heraus habe ich gelernt, dass Gewalt nur neue Gewalt erzeugt.
    Und dass Gewalt und Krieg NIE eine gute Lösung hervorbringen.

    Ich bin überzeugte Pazifistin geworden und ich denke, Frieden kann man nur aus sich selbst heraus schaffen, wie soll es Frieden im Großen geben, wenn im Kleinsten noch Krieg herrscht?

    Ich setze mich dafür ein, arbeite dafür, dass „das Übel“ an der Wurzel gepackt wird, ich halte nichts von „Symptomkuriererei“.

    Deshalb verfolge ich auch die unermüdliche Arbeit von Sven, der aufzeigt, wo es anfängt mit der Gewalt, dem Krieg, der Aggression.
    Sehr interessant, was er schon alles herausgefunden hat.
    Falls es dich interessiert kannst du hier nachlesen (entschuldige, dass ich nicht richtig verlinken kann), bin ne technische Niete.
    http://kriegsursachen.blogspot.de/

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    1. Danke für deinen sehr nahegehenden Kommentar liebe Ilanah. Es ist sehr verständlich, dass du aus eigener Erfahrung für den Frieden bist, ich wünschte mir nur, es wären mehr Menschen gegen Kriegseinsätze und aufgeblasenes Militär, auch ohne solche Erfahrungen gemacht zu haben. Übrigens hat dein Link doch wunderbar funktioniert, also danke für die neue Blogseite!

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      1. Gern geschehen, lieber Arno.
        Leider werden die meisten „Opfer“ auch zu Tätern, zu tief ist der Schmerz, die Scham.
        Es ist einfacher sich mit den Tätern zu solidarisieren, Täter gelten als Macher, als aktiv, Opfer
        will keiner sein, sie gelten als schwach.

        Die meisten Menschen, die sich gegen Waffen richten, gegen Krieg auf die Straße gehen, haben Gewalt erfahren, so ist zumindest meine Erfahrung. Aus ihren Erfahrungen erwächst eine gewisse Stärke und Unbeugsamkeit.
        Leider sind es noch zu wenige.

        Und die Medien befeuern alles noch indem sie Angst schüren mit dem ständigen Wiederholen der Bilder und Berichte von Terroranschlägen. Die Menschen werden nach und nach in eine Art Schockstarre versetzt, sie merken nicht mehr wie sie manipuliert werden.
        Menschen, die Angst haben, sind leichter zu regieren/zu manipulieren. 😦

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      2. Eindeutig gibt es zu wenig Liebe und wer nicht geliebt wird gibt sein zweistäkstes Gefühl preis und das ist Hass. Trotzdem reden wir bei den Tätern selten von Kindern und da erwarte ich weit mehr, als nur eine Gefühlsebene.

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      3. Ja, das stimmt. Liebe heilt vieles.

        Es wird oft von der schlechten Kindheit von Tätern geredet, aber die meisten verstehen das als Entschuldigung.
        Dabei ist es nur eine Erklärung und könnte viel über die Ursachen von Gewalt aufzeigen.
        Deswegen bin ich Sven sehr dankbar, dass er sich die Mühe macht über die Kindheit von Tätern aller Art zu recherchieren.

        Leider erreicht das die Politiker nicht, oder die Eltern, die Erzieher, die Lehrer usw.

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  20. Vielen Dank für diesen durchdachten Beitrag. Das Thema ist aber so komplex, dass letztlich keiner mehr den absoluten Durchblick hat. Allerdings zeigen die letzten Ereignisse (London und Paris), wie schwer es ist selbstradikalisierten Tätern auf die Spur zu kommen. Eines steht fest, immer mehr Waffen werden die Konflikte nicht lösen, sondern nur beschleunigen.

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    1. Danke für deinen Kommentar Wolfgang, natürlich ist der Beitrag viel zu kurz und gradlinig gestrickt, um die ganze Situation aufzuzeigen, dann hätte ich mindestens vor etwa 50 Jahren beginnen müssen und es war nicht meine Absicht eine Zusammenfassung von Peter Scholl-Latours Bücher wiederzugeben. Klar ist aber, dass Gewalt sich nicht an Grenzen und politische Systeme hält, jedoch dem Pfad von Waffen folgt und der beginnt nunmal im Westen und wird gerne vom Osten fortgesetzt.

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  21. Danke für den tollen Artikel! Tja, ehrlich gesagt ist das ganze irgendwie so ungut, eben weil es schwerfällt, etwas zu tun! Man kann natürlich als Ultima ratio versuchen, das Bewußtsein durch Fotowettbewerbe zu wecken ;-), was zugegeben naiv ist, aber mehr kann und möchte ich aus meiner Warte aktuell nicht tun. Ich kann einfach nicht mein Leben damit verbringen, zu versuchen, die Welt zu retten, da ich das schlicht und ergreifend nicht kann. Wohl kann ich aber versuchen, mich möglichst so zu verhalten, dass der Schaden durch mich nicht unnötig größer wird… LG, Nessy

    http://www.salutarystyle.com

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    1. Guten Morgen Dirk, du hast recht, die Menschheit ist wohl nicht wirklich in der Lage aus Fehlern zu lernen, oder ist es nur Gier, die einige wenige antreibt? Fakt ist, wir wehren uns zu wenig, weil die Konflikte nicht direkt vor unserer Haustür stattfinden. Danke fürs Lesen!

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