Hitzewinter – Februar

So nannte der Meteologe dieses Ereignis namens Februar. Hier war es echt schweinekalt, mit bis zu minus 21 Grad. Zum Glück hatte ich das Moped schon im Januar ins Büro geschleift, sonst wäre es unzumutbar in der Garage zu werkeln, wo trotz Hauswand noch minus 7,5 Grad herrschten. Nach Eisregen mit reichlich Schnee dauerte es fünf Tage, bis die Straße wieder normal befahrbar wurde und der Winterdienst auf der Bildfläche erschien. Die übrigen Anwohner warfen tonnenwiese Salz auf die vereisten Wege, was bei den Temperaturen rein gar nix bringt. Ist einfachste Physik, aber wer weiß so was schon, und so haben die Jungs vor Schmerzen gejault. Damit war klar, dass wir jede Gassirunde wegfahren mussten, da die Jungs sich weigerten dort zu laufen. Den Schnee und Eisbahnen finden Milou und Pepe toll, bis Pepe in einem großen Teich eingebrochen ist und fast ertrunken wäre, wenn ich nicht in vollem Ornat hinterher gesprungen wäre und mich durchs brechende Eis vorwärts gearbeitet hätte. Ich sah aus wie die Sau und war natürlich triefnass. Nachdem ich Pepe aus dem nassen Anzug geholt und im Auto in Decken eingehüllt hatte, überlegte ich kurz, ob ich nackt nach Hause fahren sollte, wollte aber die Nachbarn nicht schockieren und so kam ich Heim und sah aus wie der kleine Wassermann, nur ohne rote Mütze 🙂 Pepe macht seit dem einen Bogen um jede Pfütze 😉 Uns ist nichts passiert und selbst Milou war ins Wasser gesprungen, um zu helfen, doch den konnte ich noch vom Eis schicken, weil er sich wie eine Robbe über das brechende Eis hangelte. Dem Kerl war nicht mal kalt! Davor und auch jetzt habe ich leider wieder Nierensteine gehabt, weshalb ich eine Woche überhaupt nicht am PC war. Wotan (der Nierenstein) ist dreimal so groß, wie Brutus vom letzten Jahr und ungefähr 1,5 mal so groß wie ein Zündholzkopf. Kein echter Spaß und für viele Schmerztabletten verantwortlich, weil ich wegen „C“ nicht in die Klinik wollte. Im März werde ich mich untersuchen lassen, denn jedes Jahr so einen TamTam kann ich nicht gebrauchen! Wenn es ging, habe ich am Projekt geschraubt, aber noch war der Lackierer nicht da, um die abgebauten Teile zu holen und anzupinseln, also habe ich entschieden einen Teil selber zu lackieren, was ich seit 30 Jahren nicht mehr gemacht habe. Wir werden sehen. Zündkerzen und Luftfilter sind gewechselt und weil ich feststellen musste, dass die letzte Inspektion 2005 war, habe ich die Ölwanne abgebaut, um zu sehen, ob Metallspäne darin herumschwimmen, was auf einen extremen Motorverschleiss hingedeutet hätte, aber zum Glück war da nichts zu finden. Allerdings sind mir dabei vier Bolzen abgerissen und deren Gewinde muss ich mit einem Linksausdreherset herausfummeln, obwohl ich das Werkzeug bis jetzt noch nicht einmal kannte, aber Mann wächst ja mit seinen Aufgaben 😉 Logischer Weise hatte ich den Fotoapparat nicht oft in der Hand, aber für ein paar Aufnahmen bei 12 Grad minus bei Sonnenaufgang und wenige sonstige Bilder hat es gereicht. Trotz aller Umstände versuche ich alles, um das Projekt „Moped“ im März abzuschließen, um es dann abzulichten, ein paar Meter zu fahren und danach im April ist schon TÜV. Bin sehr gespannt, was der Prüfer dann zur Bastelarbeit sagt 😉 Habt einen goldenen Frühlingsanfang, viel Sonne und bleibt gesund ❤

Jahresprojekt „Moped“
Milou & Pepe

46 Gedanken zu “Hitzewinter – Februar

  1. Lieber Arno,
    ich war ganz entsetzt, als ich von Pepe’s und Deinem Eisbad gelesen habe, aber zum Glueck ist ja Alles gut gegangen.
    Hier ist uebrigens so gut wie gar nicht gestreut worden. Die Stadt hat sich da so ziemlich aus der Verantwortung geschlichen und nur an ganz wenigen Stellen – wo es etwas bergauf oder bergab ging – Sand gestreut. Aber sogar die Kreuzungen mit unserer vielbefahrenen Hauptstrasse hat man „unbearbeitet“ gelassen und es war echt prima … zum Schlittschuhfahren. Zum Glueck ist aber nichts passiert.
    Hier hatten Hundebesitzer – weil eben nirgendwo gestreut wurde – keine Probleme mit dem Gassi fuehren. Es gibt ja auch fast gar keine Buergersteige hier, die man ueberhaupt streuen koennte.
    Fuer Deine Nierensteine halte ich Dir die Daumen. Ich habe auch einen – seit Jahrzehnten – aber der sitzt lt. Urologen ganz prima in einer „Tasche“ und scheint da zufrieden zu sein. So kenne ich die Schmerzen nur von Hoerensagen – zu meinem grossen Glueck.
    Und jetzt zum schoeneren Teil: danke fuer diese ganz prachtvollen Winteraufnahmen.
    Liebe Gruesse, und mach’s gut,
    Pit

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    1. Danke lieber Pit und ich hoffe dein Stein bleibt für immer regungslos liegen! Wir wohnen ja an einem Berg mit etwa 10 Prozent Gefälle, da sind dann alle nur den Berg runtergefahren und über die Hauptstraßen über Umwegen hinten wieder auf den Berg hoch. In meiner Jugend bin ich bei so etwas nachts aufgestanden, um alleine in der Stadt meine Runden zu ziehen, aber heute brauch ich das nicht mehr als Zusatzabenteuer 😉 Beste Grüße nach Texas!

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  2. “Wastl” war vermutlich dein Securityman… Schockmomente… und Kopfkino… nackt mit einer roten Mütze aus dem Eis mit einem geretteten Hund im Arm… das ist sowas von Poseidon… im Herzen wie im Fotoblick…

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  3. P.S.: „Hitzewinter“ – diesen Begriff kannte ich bisher noch nicht, aber er beschreibt wohl absolut richtig das paradoxe Phaenomen, dass wir einerseits eine Erderwaermung haben, andererseits aber solche extremen Kaelteeinbrueche wohl haeufiger werden. Diese Kaelteeinbrueche werden dann wohl – leider – mal wieder von Leugnern des Klimawandels fuer ihre Argumentation genutzt werden.

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  4. Achherje, Gott sei Dank ist alles gut ausgegangen. Du hättest dich auch erkälten können. Mein Hund war zum Glück nur mit den Hinterpfoten eingebrochen und war an der Leine, so dass ich ihn direkt rausziehen konnte. Ich dachte, er schnuppert da am Rand nur rum und Zack wollte er aufs Eis und Zack war er halb drin. Hat ihm gar nix ausgemacht.
    Wegen dem Nierenstein hoffe ich mal, dass man da was machen kann 🤔?
    Dann viel Spaß beim Weiterbasteln. Und übrigens, der Winter 🥶 kommt wieder.

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    1. Jepp, hab ich auch schon gehört. Ab Ende nächster Woche kommt die Kälte. Mal sehen ob es auch wieder schneit. Wenigstens verpasse ich dann keine Schönwetterperiode fürs Moped fahren 🙂 Gut, dass dein Hund an der Leine war, aber wir waren mitten in der Natur ohne Fußgänger, Radfahrer oder gar Autos und da lasse ich die Jungs immer frei 😉

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      1. Da hätte ich meinen Stinker auch frei gelassen. Hier im Umkreis geht’s leider nicht.
        Ich hab keinen Bock mehr auf Winter und Kälte . Aber da müssen wir leider durch.

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  5. Oh, oh, dieser Hitzewinter-Februar hatte ja einiges in Marburg zu bieten…
    Habe via Facebook von Deinem Tauchgang nach Pepe gelesen und auch von Wotan – Du hattest ganz schön auf die Zähne beißen müssen. Aber Arno, was uns nicht umbringt, macht uns nur noch stärker .
    Und nun wünsche ich uns, dass wir den Frühling genießen können und etwas Ruhe in das Ganze kommt – bei uns war es auch sehr tuburlent, aber dazu ein anderes Mal.
    Herzliche Grüße aus Grand Est zu den Marburger JunX ❤

    P.S. Prends soin de toi cher Arno

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  6. Lieber Arno, das klingt nach einem Abenteuerfebruar von vorne bis hinten. Während gerade die ersten Bilder von Winterfrieden und Stille sprechen, wenn ich nicht deine Geschichte vom Eisbrechen gelesen hätte.
    Eine Freude ist es deinen zwei Jungs beim Herumtollen zuzuschauen, weniger erfreulich ist der neue Nierenstein. Ich wünsche dir eine gute Besserung und toi, toi, toi, auch fürs Moped, was ja eine stark unterbetriebene Bezeichnung für dein Motorrad ist 😉
    herzliche Grüße
    Ulli

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    1. Guten Morgen allerliebste Ulli und vielen Dank für die Genesungswünsche ❤ Ein wenig untertrieben ist es schon, aber es wiegt nur 180 kg und das ist wirklich leicht 😉 Milou und Pepe sind meine tägliche positive Dosis Glück und ohne sie wäre mir manches nicht möglich. Feine Wintergrüße zu dir!

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  7. Selbst ein zu Kälte erstarrter Monat – zumindest teilweise – kann turbulent und abwechslungsreich sein. Leben eben🤷‍♀️ Deine Fotos sind einmal mehr wunderbar, speziell die von deinen 4beinigen Freunden. Gute Besserung lieber Arno

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  8. Mensch Arno,
    dass wurde jetzt aber auch Zeit mit der Wartung! Habe noch nie so einen schwarzen Luftfilter und solche Zündkerzen gesehen.
    Das Oel sieht ja noch relativ normal aus. Die Maschine wird es Dir danken, wenn Du sie fertig hast.

    Da hast Du ja wenigstens etwas vom Winter gehabt. Bei uns hat für drei Tage Schnee gelegen und schon war der Winter vorbei.

    G. l. G. Jochen

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    1. Moin Jochen, also drei Stunden ist nicht der Hit, doch es soll noch mal richtig kalt werden, munkelt man unter den Wetterfröschen. Ja, Luftfilter und Zündkerzen waren gnadenlos dahin. Beim Öl vermute ich eine gewisse Erneuerung durch nachfüllen, denn auch der Ölfilter stammte von einer Firma die es nicht mehr gibt 🙂 So weit wir es mir möglich ist, werde ich die Maschine revidieren, auch im nächsten Winter 😉 Beste Grüße aus dem gerade sonnigen Marburg!

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  9. Puh, da habt ihr harte Zeiten hinter euch Arno.

    Die Eiseskälte, Wohnen am verschneiten Berg, dann auch noch der Unfall im Eis einzubrechen. Das kenne ich alles aus eigener Erfahrung von früher. Ist mir auch passiert. Nicht schön!
    Steve und ich sind froh, dass ihr das auf dem Eis einbrechen beide überlebt habt. Und dann noch diese üblen Nierensteine. Dir bleibt aber auch nichts erspart. Vielleicht hat diese schlimme Serie nun ein Ende und der Rest des Jahres wird ganz wunderbar. Ich wünsche es euch!

    Habt es fein und macht nur noch schöne Sachen, das habt ihr euch verdient.
    Dir und den Jungs liebe Grüsse von Kater Steve und mir und Danke für die schönen Fotos.

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    1. Liebe, lieber Steve, letztes Jahr war es jedenfalls so. Nach den Nierensteinen war das restliche Jahr komplett krankheitsfrei, aber euch hatte es ja auch erwischt und irgendwas ist ja immer 😉 Beste Grüße aus Marburg ❤

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  10. Schneebilder haben immer so was Feierliches – okay, die von den Jungs eher weniger. Gut, dass alles so glimpflich abgegangen ist, lieber Arno, das hätte erheblich schlimmer kommen können.
    Dir und den Jungs weiterhin einen erfolgreichen und ausgelassenen, fröhlichen März!
    Morgenkaffeegrüße aus Hamburg 😀

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  11. Naja, minus 21 Grad C ist ja nicht so kalt. Wir wuchsen im Norden Skandinaviens auf, wo das ein angenehm temperierter Wintertag gewesen wäre, den wir Kinder den ganzen Tag draußen verbracht hätten.
    Schöne Winterfotos. Wo ist denn das?
    Alles Gute. Frohe Ostern
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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    1. Hallo Klausbernd, meine kälteste Temperatur war minus 35 Grad, beim Ski fahren am Gletscher, aber für Pepe sind minus 21 Grad schon reichlich 😉 Alle Bilder sind in oder um Marburg herum entstanden und so viel Schnee und Kälte ist hier eher selten 🙂 Ich wünsche dir ebenfalls entspannte Osterfeiertage und herzlich willkommen bei den Kommentaren!

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      1. Danke, lieber Arno 🙏 🙏
        da habe ich sogar einst ein Semester studiert.
        Herzliche Grüße vom kleinen Dorf am großen Meer
        The Fab Four of Cley
        🙂 🙂 🙂 🙂 🙂

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