Mausgeschichten …

WaldmausWie versprochen gibt es nicht nur ein Mäusegedicht, sondern es ist gleichzeitig meine Ostergeschichte. Und wenn ich mir den Text so betrachte, dann sind Mäuse auch nur Menschen, eben etwas kleiner und mit Fell. – Habt Freude und euch allen frohe Osterfeiertage!

Zwei Mäuse

Sonnig war es und auch grün,
sanfter Wind durchs Grase strich.
Wattewölkchen sah er ziehn,
doch der Mauser war für sich.

Jugend war so schnell vorbei,
die Zeit zog nur so dahin.
Zuerst war es ihm einerlei,
nun suchte er des Lebens Sinn.

Mehr Vorrat wäre nicht verkehrt,
und Gänge noch, zigfach verzweigt.
Mutter hatte es ihm einst gelehrt,
wie man Winters sich beleibt.

Frühling ging und Sommer kam,
nichts war mehr für ihn zu tun.
Lief im Kreise Gang für Gang,
keine Zeit sich auszuruhn.

Golden kam der Herbst daher,
prächtig war des Feldes Frucht.
Nur sein Herz, das wurde schwer,
wenn nur jemand ihn besucht.

Teilen wollt’ er, nur mit wem?
Niemand kam zu seinem Haus.
Er begann einfach zu gehn,
kam dabei sehr weit hinaus.

Sonne schwand und Regen tropfte,
als der Mäuser sich erschrack.
Jemand seine Schulter klopfte,
was sollte dieser Schabernack?

Piepsend stand die Mäusedame,
lachte munter vor sich hin.
Knuffte ihn an beide Arme,
„ich bins doch, die Gwendolin!“

Mausers Barthaar kräuselt sich,
„Ach, die kleine Nachbarin.“
Plötzlich tut es einen Stich,
in den Himmel fliegt er hin.

Augenknöpfe, tief und braun,
ziehen ihn in ihren Bann.
Archibald der glaubt es kaum,
hält sie jäh in festem Arm.

Schwebend zeigt er ihr das Haus,
nach dem Sinn fragt keiner mehr.
Piepsen schallt zum Bau hinaus,
denn zwei Mäuse freun sich sehr.

Bald ists mit der Ruh’ vorbei,
glücklich spielt die Mäuseschar.
So wirds jetzt wohl ewig sein,
weil sie Liebe ihm gebar.

Arno von Rosen, 23. März 2017


22 Gedanken zu “Mausgeschichten …

  1. Herzerwärmend und der Nachwuchs dieser Liaison hatte es sich letzte Woche in meiner Garage gemütlich gemacht, inmitten des dort deponierten restlichen Vogelfutters vom Winter, 10 entzückende kleine Fellbündel. Ich mußte sie aber doch hinausbesen, weil sie leider keine Windeln trugen oder wechselten und die Garage darob ziemlich müffelte -:)))
    Frohe Ostern in das Mausgewimmel!

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  2. Tja, was soll ich da sagen – mir gefällt es allemal. Gelesen haben wir es gemeinsam – Kater Winnie und ich. Seine Augen haben selten so geleuchtet!

    Wünsch dir schöne Ostertage, ich habe jetzt das Haus voll Kinder etc., Brigitte

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  3. … du durftest Herrn Maus Portraitieren und dafür hat er dir seine Zaubervolle Lebensgeschichte erzählt Arno… Lebensglückmomente… das Blumenmädchen schenkt dir und deiner Familie einen lieben Blütenstaubhauch als Dank… frohe Feiertage!!!

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  4. Das ist so wunderschön und märchenhaft süß.
    Frohe Ostern, lieber Arno,
    Mäuserich zarter Worte und herzhafter (Käse-)Gerichte.
    Rohnifer ❤ 😀

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  5. Das ist wirklich süss! Und dieses Gedicht ist einmal so richtig schön positiv! Da kann man entspannt seine Ostereier suchen! Im letzten Jahr hatten wir mehrere Mäusefamilien im Stall, die sich immer selbst gefangen haben, indem sie in die Futterkiste sprangen und nicht mehr hinauskamen. Jedesmal habe ich sie tief in den Wald gebracht! Da hättest Du viel Fotomaterial gehabt! Aber so ein tolles Mäusebild wie Deines ist sicherlich in Mäusegefangenschaft entstanden, oder? Ein wunderbares Wochenende, Nessy

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